Kreis MYK erfüllt Anspruch auf Kita-Platz

Kreis MYK erfüllt Anspruch auf Kita-Platz .
SozialesMayen-Koblenz will für Betreuung der unter Dreijährigen mehr bieten als gefordert – Andernach steht besonders gut da .

 

Unter Dreijährige im Turnraum der Kindertagesstätte „Bienenhaus“ in Ochtendung: Im Landkreis stimmt das Angebot.Foto: Heinz Israel

 

 

Von unserem Reporter.

 

Johannes Bebermeier.

 Kreis MYK. Die Kinderbetreuung für die ganz Kleinen scheint im Kreis Mayen-Koblenz auf einem guten Weg zu sein. Das legen Zahlen nahe, die die kommunalen Verwaltungen der Rhein-Zeitung jetzt auf Nachfrage vorlegten. So wird das Ziel des Bundes, mindestens 35 Prozent der unter Dreijährigen mit einem Platz in der Kindertagesstätte zu versorgen, im Kreis May-en-Koblenz erreicht.

Für 37,83 Prozent aller unter Dreijährigen steht im Bezirk des Kreisjugendamts schon jetzt ein Platz zur Verfügung, teilt die Kreisverwaltung auf Anfrage mit. Andernach kann nach eigenen Angaben alle Zweijährigen versorgen, deren Eltern einen Platz für sie haben wollen. Bei den Einjährigen will die Stadt 60 Prozent der gewünschten Plätze zur Verfügung stellen. Mayen hat die Zahlen bis Redaktionsschluss nicht vorgelegt. Im Bezirk des Kreisjugendamts, das die Städte Andernach und Mayen nicht umfasst, gibt es derzeit in 89 Kitas 1438 Plätze für unter Dreijährige. In Mendig, Kretz, Löf und Plaidt wird noch gebaut, sodass bald weitere Plätze angeboten werden können.

Im Herbst 2013, spätestens aber im Frühjahr 2014 will der Kreis mehr als 39 Prozent aller unter Dreijährigen in Kitas betreuen können. In Andernach gibt es derzeit 179 Plätze für Zweijährige und 143 Krippenplätze für die ganz Kleinen. Im Frühjahr 2014 sollen es 190 Plätze für Zweijährige und 213 Krippenplätze sein. Für einen Platz angemeldet sind 244 Zweijährige und 238 Einjährige. Allerdings verweist die Stadt darauf, dass Zweijährige auch über die Krippen versorgt werden können, weshalb hier die Plätze ausreichten.

Der Ausbau der Versorgung bedeutet für die Träger der Einrichtungen und die Kommunen einen finanziellen Kraftakt. Da wäre zum einen das Geld, das in die Erweiterung und den Umbau der Kindertagesstätten gesteckt werden muss: Der Kreis gibt an, in den Jahren 2011 bis 2013 für diese Investitionen Zuschüsse an die Kommunen in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro gezahlt zu haben. Für jeden neu geschaffenen U3-Platz zahlt der Kreis für Baumaßnahmen einen pauschalen Zuschuss von 1000 Euro. Das Land gibt für jeden Platz 4000 Euro dazu. Damit die Gelder in vollem Umfang fließen, müssen Träger allerdings 20 Prozent der Gesamtkosten beisteuern.

Das überfordert der Andernacher Stadtverwaltung zufolge viele: „Da viele Träger nicht in der Lage sind, diesen Eigenanteil zu tragen, hat bei den bisherigen Baumaßnahmen die Stadt Andernach den Trägeranteil übernommen.“ Wie viele in Andernach investiert wurde, könne noch nicht gesagt werden, weil einige Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen seien.

Der zweite Kostentreiber ist das Personal. Wie viel neue Stellen im Bezirk des Kreisjugendamts geschaffen wurden, kann die Kreisverwaltung nicht sagen. Der Kreis beteiligt sich aber an den Personalkosten. 2012 wurden dafür rund 13,7 Millionen Euro ausgegeben. Gerd Neuwirth, Pressesprecher des Kreises, sagt: „Es ist damit zu rechnen, dass sich dieser Betrag weiter erhöhen wird.“.

In Andernach wurden nach Angaben der Stadt 14 neue Stellen für die Betreuung von Zweijährigen und 25 weitere Stellen für zusätzliche Gruppen geschaffen. Auch hier muss die Stadt kräftig Geld in die Hand nehmen: Rund 1,56 Millionen Euro im Jahr gibt sie zusätzlich für ihren Anteil an den Personalkosten aus.

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RZ vom 29.07.2013, Seite 17 – Rhein & Eifel