Kitas im Kreis machen Kinder verkehrssicher

Kitas im Kreis machen Kinder verkehrssicher

 

Projekt Training schon im Vorschulalter

Von unserer Mitarbeiterin

Elvira Bell

 

„Sicher zur Schule“ heißt ein landesweites Projekt, um die Zahl der
Unfälle von Kindern auf deren Schulweg zu reduzieren. Auch im Kreis MYK
nehmen daran einige Kitas teil, zum Beispiel die in Kehrig.
Foto: Elvira Bell

M Kreis MYK. Die Zahl der Unfälle mit Schul- und Kindergartenkindern ist im Land im vergangenen Jahr um 532 gesunken, doch insgesamt gingen bei der Unfallkasse (UK) Rheinland-Pfalz 2012 immer noch 5482 Meldungen zu Wegeunfällen ein, an denen Kinder dieser Altersgruppe beteiligt waren. Um gegenzusteuern, haben seit den großen Ferien bisher von den insgesamt 2855 Kitas in Rheinland-Pfalz 300 Einrichtungen an dem Schulungsprojekt „Sicher zur Schule“ teilgenommen.

Auch im Kreis Mayen-Koblenz nehmen einige Kitas an der Aktion teil, zum Beispiel in Andernach, Bendorf, Boos, Ettringen, Kaltenengers, Kirchwald, Mayen, Mendig, Plaidt und Thür. So beteiligt sich auch die Kindertagesstätte Kehrig an dem Projekt der Landesverkehrswacht und der Unfallfallkasse, das unter anderem vom Forum Verkehrssicherheit und von der Polizei unterstützt wird. „Wenn wir mit unseren Mädchen und Jungen die Kita verlassen, ist das Thema Verkehrssicherheit immer aktuell“, erklärt Christel Friese, die Leiterin der Einrichtung. In erster Linie richtet sich die Aktion an die Vorschulkinder. „Denn erst kurz vor der Einschulung mit ihnen die Verkehrssicherheit zu trainieren, das ist definitiv zu spät“, weiß die Kitaleiterin.

Das sichere Verhalten lernen die Kinder erst, wenn sie es über einen längeren Zeitraum in der Praxis üben. Deshalb bekamen die „Maxis“ in Kehrig kürzlich Besuch: Manfred Breitbach, der stellvertretende Geschäftsführer der UK RLP, Gerlinde Weidner-Theisen von der UK, Lars Brummer von der Polizeidirektion Mayen, Ortsbürgermeister Herbert Keifenheim, Joachim Notzon von der Kreisverkehrswacht Mayen-Ko- blenz sowie Dominique Lutherer von der Grundschule Kehrig unterhielten sich mit den Vorschulkindern in einem kindgerechten Frage-Antwort-Spiel über die Verkehrssicherheit.

Voller Eifer erzählten die Kleinen dort, dass sie gern ihre gelben Schutzwesten anziehen. „Überall, wo wir damit auftauchen, fallen wir direkt ins Auge“, sagt Friese. Die Warnwesten tragen die Kehriger Kitakinder unterwegs seit drei Jahren.

Dass die Unfallkasse Rheinland-Pfalz das Ziel hat, Wegeunfälle zu vermeiden und deren Anzahl am besten auf null zu reduzieren, erklärte Manfred Breitbach. Wie Joachim Notzen betont, spricht das Projekt auch bewusst die Eltern der Kinder an. Ihnen obliege die Vorarbeit bei der Verkehrserziehung. Dafür eignen sich die neuen Broschüren „Sicher zur Schule“. Darauf wies auch Lars Brummer von der Polizei in Mayen hin, der sich über die Verkehrssituation an der Kita und an der Schule während des Treffens informierte.

Durch Schulbusse und durch Eltern, die ihre Kinder mit den Autos zur Schule bringen oder abholen, entstehen Gefahrenpunkte. Das machte Dominique Lutherer, die Leiterin der Kehriger Grundschule, deutlich. Dass für die Kinder die teilweise engen und unübersichtlichen Straßen im Ortskern, besonders im Bereich der L 42, nicht einfach zu meistern sind, gab außerdem Bürgermeister Herbert Keifenheim zu bedenken. Froh ist der Ortschef darüber, dass die Eltern die landesweite Initiative begrüßen und in das „Einmaleins der Verkehrssicherheit“ einbezogen sind. Ein Elternratgeber richtet sich direkt an die Erziehungsberechtigten, das Arbeitsheft wurde auch während des Maxitreffs in der Kehriger Kita behandelt. Die Eltern sollen Vorbilder für ein sicheres Verhalten im Verkehr sein. Deren Handeln sei von unschätzbarem Wert, denn Kinder erfassen damit durch Nachahmen, betonten die Experten. Beim Verkehrssicherheitstraining helfen Projektbroschüren, bei dem die Kinder lernen, mit Gefahren im Straßenverkehr besser umzugehen.


Rhein-Zeitung vom Donnerstag, 7. November 2013